Der Sattel ist für viele der große Spaßverderber beim Radfahren. Eines muss man vorab betonen: Macht man im Winter eine längere Radpause, muss man damit rechnen, dass der Allerwerteste im Frühjahr einige ‚Einfahrten’ benötigt, um sich wieder an den Sattel zu gewöhnen. Das ist unausweichlich. Doch diese Gewöhnungsphase hat nicht wirklich etwas gemein mit den Schmerzen und Problemen, die der Sattel vielen Menschen dauerhaft bereitet.

 

Jedes Gesäß hat seine individuelle Form und so ist es kein Wunder, dass (oft nicht sehr hochwertige) Einheitssättel so vielen Menschen Probleme bereiten. Während man beim Schuhkauf auf einen passenden Leisten und ein gutes Fußbett achtet, denken noch nicht allzu viele Radfahrer über die Passform ihres Sattels nach. Dabei kann er entscheiden über Genuss oder Qual. Und die Wahl hat man: von der breiten Komfortvariante für die Stadt bis hin zum harten, schmalen Karbon-Modell für Rennradfahrer. Bevor man die richtige Wahl treffen kann, muss man sich jedoch zunächst bewusst werden, worauf man sitzt – und worauf man nicht sitzen sollte. Das Körpergewicht sollte auf den Gesäßhöckern liegen. Beim Radfahren ergibt sich nun das Problem, dass auch der Dammbereich und Schambein zwischen den Sitzknochen belastet wird. Je weniger aufrecht man sitzt, desto höher wird hier die Belastung. Und gerade die Dammregion ist mit seinem dichten Geflecht an Blut- und Nervenbahnen besonders sensibel. Hierin liegt auch die Ursache für Taubheitsgefühle, unter denen viele Radfahrer immer wieder leiden. Reduzierte Durchblutung bzw. der Druck auf die Nervenbahnen können bis in die Beine ausstrahlen.

 

Doch wie beugt man Schmerzen und Taubheitsgefühl vor? Spürt man beim Radfahren erste Probleme, sollte man versuchen, den Damm zu entlasten und das Gewicht auf die Sitzknochen zu legen. Das erreicht man, in dem man auf dem Sattel weiter nach hinten rutscht und sich aufrichtet. Für die nächste Ausfahrt gilt es dann, einen geeigneteren Fahrradsattel zu finden. Und hier ist der erste Schritt zum angenehmen Sitzen die Beantwortung der Frage: Welcher Radfahrtyp bin ich?

 

Gesäß vermessen lassen für den richtigen Fahrradsattel!

 

Weiß man, in welche Richtung die Sattelwahl geht, gilt es, sein Gesäß zu vermessen. Schließlich ist der Allerwerteste sehr individuell und der Abstand der Sitzknochen variiert nicht nur unter den Geschlechtern stark. Im guten Rad-Fachhandel kann man schnell und einfach den Abstand der Sitzknochen messen lassen. Es heißt ganz einfach: Hinsetzen! Und zwar auf spezielle Messpappen, zum Beispiel von dem bayerischen Unternehmen SQlab, das bei der Sattelergonomie und Vermessung eine Vorreiterrolle übernommen hat. Die Marke bietet sogar ein Vermessungs-Set für zu Hause. So kann man den Abstand der Sitzknochen und damit die optimale Breite des Sattels ermitteln. Die Marken-Hersteller bieten ihre Sättel in mehreren Breiten an.

 

Bei sportlich, nach vorn gebeugter Position ist ebenfalls wichtig, dass die Sattelnase nicht zu weit nach oben neigt. Ebenfalls beliebt sind Sättel, die mittig Aussparungen oder Absenkungen haben. Auch hierdurch kann der Dammbereich entlastet werden. Wer unter Sitzschmerz leidet, kann dem also sehr wohl entgegenwirken! Es gibt eine solch breite und sehr hochwertige Auswahl an Sätteln, unter denen sich sicherlich der Passende findet.